Sonntag, 11. Juni 2017

Jung, Yung Hurn!



Daniel Richter, MAN! 

' Und man muss ja unter Vorbehalt reden: Das ist bestimmt alles besser, als nur Uhren zu sammeln, Kinder zu schänden, Autos zu kaufen; es ist allemal besser, wenn sich die Leute wie die Blöden für Kunst interessieren, auch wenn es erst mal nur als Wertanlage ist, weil es bedeutet, dass sie, wenn sie dabeibleiben, in fünf, sechs Jahren auch das Gute vom Schlechten unterscheiden können. Das liegt im Wesen einer jeden sorgfältigen Beschäftigung. Und ob sie jetzt aus den falschen oder aus den richtigen Gründen dazu kommen, das ist mir egal, weil ich das ja noch nicht mal bei den meisten Künstlern weiß, aus was für Gründen die Künstler geworden sind. '

Mittwoch, 7. Juni 2017

Virginia Woolf

"„Orlando“ könnte wunderbares Kino sein. Eine Parodie auf das Kostümfilmgenre, ein politisches Pamphlet gegen den Royalismus, eine Satire auf Künstlerallüren und eine Studie über das Androgyne. Der Geschlechterwandel ließe sich allein an Tilda Swintons Gesicht vollziehen, ganz zu schweigen von den zahlreichen Erörterungen über Kunst und Leben. Sally Potter hat diesen Film leider nicht gedreht. 

„Orlando“, der Film, ist eine opulente Ausstattungsarie geworden, Kunstkino der edlen Sorte, gedreht auf einem Herrensitz bei London, in Rußland und Usbekistan. Sally Potter hat Virginia Woolfs Gedankensprünge geordnet, die Wirrnis sortiert und Mäander begradigt. Die Elemente erscheinen säuberlich getrennt wie am dritten Schöpfungstag, Zwischentitel leisten Orientierungshilfe: „Tod“, „Liebe“, „Poesie“, „Politik“. Menschheitsthemen, bereichert um wohlfeile Wahrheiten über Frieden, Freiheit und Feminismus. Als Diplomat ist Orlando gegen den Krieg, als Frau für die Emanzipation. Dabei ist der Wille zur Überzeichnung durchaus vorhanden, aber der qualitative Umschlag gelingt Sally Potter nur selten: Zu sehr ist sie in ihre kostbaren Details verliebt. 

Der Roman beginnt immerhin damit, daß Orlando auf den vertrockneten Kopf eines Mohren einsäbelt, der vom Dachbalken baumelt. Der Film ist um solche häßlichen Bilder bereinigt. Der große Frost, die wohl berühmteste Romanpassage, zerfällt bei Sally Potter in lauter tiefgefrorene Genrebilder und eisige Stilleben. Aber keine einzige Fratze, kein elender Erfrierungstod. Auf das Stichwort „Sex“ folgt Orlandos Liebesnacht mit Shelmerdine, einem Lackaffen mit dunkler Lockenpracht, dazu ein bißchen nackte Haut bei flackerndem Kaminfeuer. Aus Scheu vor dem Unreinen reduziert sich die Erlesenheit der Bilder auf die pure Oberfläche, funkelnd, aber leer."

Die Zeit

Mich hatte der Film berührt, weil die Geschichte so außergewöhnlich war. Aber fair enough,Zeit, ich muss wohl das Buch lesen!

arousing


Samstag, 3. Juni 2017



Trotzdem ein Glatzen-Magnet...
Ich glaube, eigens für sie wurde 'Creep' von Radiohead geschrieben. Auch wenn sie, glaube ich, im gleichen Jahr erst geboren wurde. Mensch, google doch selbst... ;)